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Persönlicher Kommentar

Meine Wahl: Wahlangebot statt Wahlkampf

Kommentar zur Landtagswahl

Nicole Kreußel

Nicole Kreußel - Foto: ÖDP

Mir geht dieser ganze Wahlkampftrubel bereits gehörig auf den Zeiger. Jeder möchte höher, weiter, schneller. Es werden fix noch ein paar Projekte aus dem Boden gestampft, Eis verschenkt, hochrangige Politiker eingeladen für die Selfie-Befriedigung, sogenannte Familienfeste gefeiert, jede Veranstaltung besucht, um viele Hände zu schütteln, Beiträge gepostet, geliked und geteilt, Wahlplakate und -banner mit Hetze gegen andere Parteien verteilt. Immer wieder höre ich die Worte 'zusammen' und 'gemeinsam' und viele ach so tolle Wahlversprechen über Dinge, die man gar nicht alleine beeinflussen kann und schon gar nicht in dem Gremium, für das man sich zur Wahl stellt. Und wer zahlt das alles? Die Lobby und der Steuerzahler über die staatliche Parteienfinanzierung. Ist es das, was sich der Wähler wünscht? Präsenz und vermeintliche Tatkraft kurz vor der Wahl? Oder möchte er lieber einen politischen Vertreter, der sich immer konstant für die Interessen anderer einsetzt? Denken Sie kurz nach!

Wahlkampf - an sich mag ich schon das Wort 'Kampf' überhaupt nicht verwenden. Wenn ich zum Beispiel 'Kampf' in Wikipedia suche, wird mir Folgendes ausgegeben:
„Als Kampf (von althochdeutsch kampel „Zank“) wird eine Auseinandersetzung zweier oder mehrerer rivalisierender Parteien bezeichnet, deren Ziel es ist, einen Vorteil zu erreichen oder für das Gegenüber einen Nachteil herbeizuführen. Die angreifende Seite wird in der Regel als Aggressor bezeichnet. Ein Kampf kann u. a. mittels gewaltsamer Handlungen, in Form von ausgetragenen Kontroversen, als wirtschaftliche Konkurrenz, als sportlicher Wettbewerb oder in virtueller Form in Computerspielen geführt werden. Oft hilft eine Strategie dabei, einen Vorteil zu gewinnen.“

Ich möchte mich per se nicht rivalisieren, noch gewaltsam in Erscheinung treten oder mittels einer Strategie einen Vorteil gewinnen. Und als Aggressor würde ich mich nicht bezeichnen. Ich möchte nicht in meiner schmalen Freizeit viele Hände schütteln und Versprechen machen, die ich nicht halten kann. Das ist auch nicht die Aufgabe eines Mandatträgers.
Ich möchte von ganzem Herzen ein Angebot machen, dass ehrlich und von Dauer ist. Ein Angebot, dass ich als Mutter, Berufstätige und Freiwillige im Ehrenamt auch noch leisten kann, ohne das mir alles irgendwann um die Ohren fliegt und ich mein Angebot nicht einhalten kann. Ich möchte mich zum Wohle meiner Wähler und auch meiner Nichtwähler einsetzen, denn es geht mir um eine Zukunft für unsere Region, um eine direkte Demokratie, Stärkung der Bürgerbeteiligung über Volksentscheide, Abbau von Bürokratie und um das Gemeinwohl aller und NICHT um einen persönlichen oder gesellschaftlichen Vorteil. Dazu stehe ich viel zu wenig im Rampenlicht.

Ich habe großen Respekt vor allen, die sich politisch engagieren. Ihre persönliche Meinung und Einstellung muss ich deshalb nicht teilen. Aber ich muss auch nicht gegen andere Menschen vorgehen, nur um mir einen persönlichen Vorteil zu verschaffen. Als möglicherweise gewähltes Mitglied eines Gremiums, muss ich aber mit anderen gewählten Mitgliedern zusammenarbeiten und Entscheidungen treffen. Deswegen möchte ich bereits in der Wahlbewerbungsphase eine sachliche Basis und Diskussionsebene beibehalten. Anders ist das mit wohlwollender Kritik. Diese bezieht sich in meinen Augen auf Fehler, Fehlverhalten oder Ansichten, die im Allgemeinen nicht zu vertreten sind bzw. ich aus meinem Verständnis nicht vertreten kann.

Als diejenige, die Ihnen das Angebot macht, Ihre Stimme politisch vertreten zu wollen, muss ich Gesetze, Bestimmungen, Beschlüsse und auch die zweckmäßige Verwendung von Steuermitteln und die Unabhängigkeit von Lobbyisten ernst nehmen. Hierbei gilt es auch meine persönliche Einstellung zur Nachhaltigkeit und Ökologie zu leben. Warum muss man sinnfrei ganze Straßenzüge zuplakatieren und gleich daneben noch eine Hundertschaft von Wahlbannern. Kippt das die Aufmerksamkeit bei so viel übertriebenem Ehrgeiz nicht ins Negative um? Hat so ein Wahlkampf etwas mit Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu tun?

Ich bin entschlossen nicht zu kämpfen. Ich mache dafür allen Wählerinnen und Wählern ein ehrliches und leistbares Angebot. Sollten Sie dieses Angebot nicht annehmen wollen, dann entscheiden Sie sich zumindest für ein anderes und nutzen Sie Ihre Möglichkeit Ihre Region und Heimat nach Ihren Interessen demokratisch mitzugestalten.

Hier noch ein kurzer Steckbrief zu mir, den Sie gerne in Ihre Entscheidung einfließen lassen können:

Nicole Kreußel, 44, 2-fache Mutter, Architektin und gelernte Arzthelferin
 
Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit als Architektin und zeitweise auch als Stadtarchitektin verfüge ich über einen ausgeprägten Sachverstand im Bereich nachhaltiges Bauen (Koordinatorin 'Nachhaltiges Bauen'), Stadtentwicklung, Barrierefreiheit (Beraterin 'Barrierefreies Bauen') und kommunale Aufgaben sowie Förderung.
Meine abgeschlossene Ausbildung als Arzthelferin erleichtert mir den Zugang zu gesundheits- und pflegepolitischen Themen. Als Mutter beschäftige ich mit Bildung und Daseinsvorsorge, um meine Kinder souverän auf ihre Zukunft vorzubereiten.
Durch längere berufliche Auslandsaufenthalte in Australien und Österreich schaue ich gerne auch weit über den Tellerrand hinaus.
Als Gründungsmitglied des NABU Hildburghausen, Verschönerungsverein Hildburghausen 3.0, Coworking Hildburghausen und der Theresiengesellschaft Hildburghausen lebe ich mein Motto: „Machen statt Kleben!“ für eine zukunftsfähige Heimatregion, ein zukunftsfähiges Thüringen bzw. Deutschland.

Meine Überzeugung: Unsere Heimat ist wunderschön und wertvoll und die Menschen hier tragen viel dazu bei, wenn man sie mitgestalten lässt. Hierfür müssen die Interessen der Region auch im Landtag konsequent und stark vertreten, Netzwerke geknüpft und verstetigt werden. Der Dialog auf Augenhöhe muss wieder stattfinden und neue Wertschätzung finden. Differierende Meinungen müssen wir wieder lernen zu akzeptieren, ohne die Menschen zu diffamieren. Die Menschen müssen transparent informiert werden, damit sie sich eine eigene Meinung bilden können und nicht durch Angstmache und Hetze zu einer Meinung gedrängt werden. Das entspricht nicht meinem Gedanken von Freiheit. Wir alle verfolgen ein gemeinsames Ziel und nur in der Gemeinschaft können wir dieses Ziel erreichen.
 
Nicole Kreußel
Direktkandidatin der ÖDP für den Thüringer Langtag WK 18
 
Sollten Sie Fragen haben oder konstruktive Kritik üben wollen, können Sie mich gerne unter nicole.kreusseloedp.de kontaktieren.

Autor/in:
Nicole Kreußel
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Wichtiger Hinweis:
Blogbeiträge stellen die persönliche Meinung einzelner Parteimitglieder dar. Diese kann in Einzelfällen von der Programmlage der Partei abweichend sein. Auch ist es möglich, dass zu einzelnen Themen und Aspekten in der ÖDP noch keine Programmlage existiert.