Geschichte des ÖDP Landesverbandes Thüringen
Die Anfänge
Erste Aktivitäten der ÖDP in Thüringen gab es bereits zur Bundestagswahl 1990. Der Landesverband Thüringen wurde demzufolge bereits 1990 erstmals gegründet. 1993 erfolgte dann formell eine Neugründung des Landesverbandes.
Als der Demokratische Aufbruch 1990 entschied, sich der CDU anzuschließen, wollten Karl Edmund Vogt und Franz-Josef Mai, politische Weggefährten im Eichsfeld, diesen Schritt nicht mitgehen. Nach einer Analyse der gesamtdeutschen Parteienlandschaft fanden sie letztendlich ihre neue politische Heimat in der Ökologisch-Demokratischen Partei. Die Gründung des Kreisverbands Eichsfeld fand 1993 statt. Dieser besteht durchgängig bis heute.
1994 erreichte der Landesverband eine Mitgliederzahl von um die 45 Mitglieder, welche bis etwa 2017 recht konstant blieb.
Erste Wahlantritte
Erste Wahlantritte des Landesverbandes Thüringen erfolgten bereits 1990 zur Bundestagswahl und dann 1994 zu den Kommunalwahlen, zur Landtagswahl und zur Bundestagswahl. Seitdem tritt die ÖDP in Thüringen zu jeder Bundestagswahl an. Außer 1999 und 2014 nimmt die Thüringer ÖDP seitdem an jeder Landtagswahl teil. Der Kreisverband Eichsfeld stellt seitdem zu jeder Landtags- und Bundestagswahl Direktkandidaten und tritt seitdem zu nahezu jeder Kommunalwahl an. Einzelne Kommunalwahlantritte gab es bereits auch in den Landkreisen Hildburghausen (1994) und Sonneberg (2016) und der Stadt Erfurt (1994). 1998 nahm die ÖDP Thüringen mit vier Direktkandidaten an der Bundestagswahl teil. Thüringen hatte damals noch zwölf Bundestagswahlkreise. Heute sind es nur noch acht Wahlkreise.
Erste kommunale Mandate
1994 konnte die ÖDP zwei Sitze im Gemeinderat der damaligen Gemeinde St. Kilian (Landkreis Hildburghausen) erzielen. 1999 trat die ÖDP dort dann allerdings nicht mehr an.
Erste Wahlerfolge im Eichsfeld
2004 zog die ÖDP in den Ortschaftsrat von Worbis ein.
2009 gelang erstmals der Einzug in den Stadtrat von Leinefelde-Worbis. Die ersten beiden Stadträte der ÖDP waren Karl Edmund Vogt und Franz-Josef Mai. Seit 2014 haben Karl Edmund Vogt und Susann Mai die beiden Mandate inne. 2019 kam der parteilose Kandidat Bernhard Preis als dritter Mandatsträger hinzu.
2014 gelang erstmals der Einzug in den Kreistag im Eichsfeld. Das Mandat hat seitdem Susann Mai aus Worbis inne.
Die ÖDP ist dort aktuell ebenfalls in den Ortsteilräten von Leinefelde und Worbis vertreten.
Versuche zum Ausbau der Basisstrukturen
Mitte/Ende der 1990er Jahre gab es einen Kreisverband im Wartburgkreis.
Der 2013 gegründete Kreisverband Jena/Saale-Holzland-Kreis hatte nur kurzzeitig Bestand.
Gleiches gilt für den 2018 gegründeten Regionalverband Südwestthüringen.
Ausbau der Wahlkandidaturen
Zur EU-Wahl 2014 kandidierte Susann Mai auf der bundesweiten Liste auf Listenplatz 3.
An der Bundestagswahl 2017 stellte die ÖDP in Thüringen drei Direktkandidaten, 2021 vier Direktkandidaten, damit erstmals in der Hälfte der Thüringer Bundestagswahlkreise.
Zur Landtagswahl 2019 kandidierte die ÖDP erstmals mit zwei Direktkandidaten.
Wachsende Mitgliederzahlen
Seit dem Jahr 2016 und vor allem seit dem Jahr 2018 steigt die Mitgliederzahl des Landesverbandes Thüringen, in etwa dem Bundestrend folgend, kontinuierlich an. Aktuell (Juni 2022) sind es 68 Parteimitglieder.
Kommunale Mandate im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Durch seinen Parteieintritt erhielt die ÖDP mit Markus Weitzel 2019 erste kommunale Mandate in der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Markus Weitzel kandidierte dort auf einer freien Liste von Die Linke.
Ausbau der Basisstrukturen
Im April 2022 wurden der Ortsverband Frankenblick (Landkreis Sonneberg) und der Regionalverband Fränkisches Thüringen (Bundestagswahlkreis 196) gegründet. Im Juli 2022 wurde der Regionalverband Mittelthüringen gegründet.
Im April 2023 wurde der Regionalverband Ostthüringen gegründet.
Im April 2024 wurde der Kreisverband Wartburgkreis gegründet.
Aktuell ist die Gründung eines Regionalverbandes Nordthüringen in Vorbereitung.
Erster landespolitischer Erfolg
Mit dem für die ÖDP Thüringen positiven Gerichtsurteil des Thüringer Verfassungsrichtshofes vom 22. Juni 2022 im Organstreitverfahren (Thür)VerfGH 17/21 der Thüringer ÖDP gegen den Thüringer Landtag bezüglich der Kreistagswahl am 20. Juni 2021 im Wartburgkreis und in Eisenach konnte die ÖDP in Thüringen ihren ersten landespolitischen Erfolg erzielen.